Der Eindruck ist nur einem ganz kleinen Teil richtig. Nämlich insofern, dass mein Arbeits"alltag" tatsächlich etwas gemütlicher ist, als der von den anderen Freiwilligen hier im Haus.
Das hängt damit zusammen, dass ich der einzige bin, der für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitet, auch noch eine, die ihren Sitz so mehr oder weniger hier im Peace House hat.
Während sich morgens also die anderen Freiwilligen aus dem Bett quälen um in Schulen Englisch zu unterrichten oder Kinder mit Behinderung betreuen, dreh ich mich meistens noch einmal in meinem (leider etwas zu hartem) Bett um und gönn mir nochmal ein Stündchen.
Mai mein "Boss" und Ich |
Mai ist dabei so ein bisschen mein Working Buddy. Sie ist so gut wie jeden Tag hier im Haus und mit ihr arbeite ich eigentlich in so gut wie allem zusammen.
Sie und die anderen 3 sind Studenten, die die Arbeit auch freiwillig nebenher machen. Der Umgang mit denen ist absolut angenehm und ziemlich auf gegenseitiges Gepiesacke aufgebaut, was mir natürlich in die Karten spielt. ;)
Ich habe das "Alltag" jetzt zweimal in Gänsefüßchen gesetzt, da meine Arbeit doch sehr Projektbasiert ist und sich gerade immer entwickelt und verändert. Um das besser verständlich zu machen gebe ich einfach einen kurzen Einblick was beim Department und bei mir persönlich gerade so ansteht.
Gerade sind wir am recruiten von neuen "Local Supportern". Local Supporter sind vietnamesische Studenten, die uns internationalen Freiwilligen zu Seite stehen. Sie zeigen uns Hanoi in City Tours, unterstützen uns in unserem Arbeitsplatz oder geben uns Vietnamesischunterricht. Abseits von diesen offiziellen Aufgaben ist es auch einfach cool mit vietnamesischen Gleichaltrigen abzuhängen und "kulturellen Austausch zu leben".
Dazu habe ich in den letzten Tagen drei Videos gedreht und geschnitten. Wenn ihr Lust habt könnt ihr ja mal reinschauen :)
https://www.youtube.com/channel/UCHVTt9zG8v4ihAL0FxnQKuw
Videos produzieren wird auch in Zukunft eine meiner Aufgaben sein, ich wurde nämlich gefragt, ob ich von allen Projekten der anderen Freiwilligen ein kurzes Vorstellungsvideo für zukünftige Freiwillige drehen kann. Das ist eigentlich ziemlich cool, da ich so regelmäßig raus komme aus dem Haus und die verschiedenen Projekte sehen kann. Dazu muss ich mich nur noch ein bisschen ins Filmen und Schneiden einarbeiten, was aber ja auch für die Zukunft brauchbare Skills sein können.
Des weiteren sind wir am planen von einem Field Trip, also einer Reise mit vietnamesischen und internationalen Freiwilligen zusammen, einer On-day-as-a-farmer experience und einer großen Halloweenparty um Spenden zu sammeln.
Ich versuche gerade zusätzlich das Prinzip der Culture Night aufzupeppen, für die ich so ein bisschen zuständig bin und darf mich als Englischlehrer versuchen. Jeden Dienstagabend findet ab jetzt ein kostenloser English-Club für vietnamesische Studenten statt, den ich leiten darf. Hierbei geht es vor allem darum die doch oft mangelhafte Aussprache der Studenten zu verbessern.
Aaaaaaalso ihr seht, das ganze ist echt vielfältig. Ich bin damit soweit zufrieden, bin aber immer froh wenn ich die Möglichkeit habe aus dem Peace House auch einmal rauszukommen, da sich das meiste eben doch hier abspielt. Wie alles gibt es eben immer Vor- und Nachteile. Vorteil: Ich fühle mich durchaus nützlich.
Wenn ihr jemandem erklären wollt was ich tue, dann sagt doch einfach ganz bescheiden: "Jannis bringt in diesen schweren Zeiten die Welt durch kulturellen Austausch zusammen". Das klingt ganz gut ;)
Cheers!
Hallo Jannis, jetzt versuch ich das einfach als erste mal mit einem Kommentar. Ich freu mich immer schon auf deinen nächsten Bericht, macht echt Spaß zu lesen...und ich bin natürlich froh, dass du dich nicht überarbeiten musst und trotzdem Spannendes zu tun hast ;-))!
AntwortenLöschenWerde mir gleichmal die Videos anschauen.
Weiter viel Spaß , bis bald Anne
Schön, dass du dich traust, liebe Mutter ;)
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