Um meinen Gemütszustand zu beschreiben, gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht.
Die schlechte Nachricht ist: Ich habe einen Sonnenbrand. Die gute Nachricht ist: Ich habe einen Sonnenbrand!
Leider kann ich im Moment nicht anders als euch Daheimgebliebenen im kalten Deutschland neidisch zu machen.Am Freitag brachen wir auf zur "legendären" Ha Long Bucht. "Legendär" deshalb weil man hier in Hanoi vor allem im Old Quarter an jeder Ecke ein Reisebüro findet, das einem mit großen Bildern eine Reise dorthin offeriert und die Bilder dieser Meeresbucht klischeehaft auch jeden Reiseführer (und auch meinen Blog) schmücken. "Legendär" aber auch deshalb, weil sich tatsächlich viele Legenden über Drachen und Schwerter um diesen mystischen Ort ranken.
Anders sind die über 1000 Karstfelsen und -berge die das Meer in dieser Bucht schmücken wohl auch nicht zu erklären.
Mit einer gewissen Skepsis wegen des Tourismus beschlossen wir, nicht in die künstlich hochgezogene Ha-Long-Stadt zu gehen, sondern auf die Insel Cat Ba, die die Bucht im Südwesten begrenzt. Nachdem wir den Bus dorthin morgens schon verpassten und dann nach Hilflosigkeit und versuchter Diskussion etwas unsanft in einen anderen Bus gesteckt wurden, ging es für uns dann doch los.
8 meiner 12 Mitreisenden Freunde |
Ich, am Strand von Cát Bà |
Die wunderschöne Natur, die gute Luft und die Stille waren eine wirklich wohltuende Abwechslung zum turbulenten Hanoier Citylife, Ich konnte nicht anders als mich sofort in die Fluten zu stürzen.
Abseits von Cat Ba City besteht die Insel hauptsächlich aus dicht-grün bewachsenen Karstbergen, die größtenteils auch unter Naturschutz stehen. Um diese zu erkunden, beschlossen wir bei unserem Hotelgastgeber und "Ziehvater" Motobikes für den restlichen Tag zu leihen. Kostenpunkt knapp unter 2 Euro pro Person.
Das Fahren machte so viel Spaß, dass ich gerade tatsächlich am überlegen bin, mir auch für Hanoi ein eigenes Motobike zu kaufen. Das ist aber ein Thema das allem in allem vielleicht auch noch einmal einen eigenen Blogeintrag verdient hat: ;)
Die Wander- und Kletterung im Nationalpark stellte sich als um einiges anstrengender heraus als erwartet. Völlig durchgeschwitzt kamen wir auf dem Berggipfel an, der spontan zu unserem Ziel wurde. Für die von Uffe ins Leben gerufene Diskussion über das Leben an sich blieb nur kurz Zeit, immerhin wurde sie schon ins rote Licht der untergehenden Sonne getaucht und der Abstieg von einem mit Dschungel bewachsenem Berg ist bei Dunkelheit nur noch halb so schön.
Die Berge von Cat Ba bei Sonnenuntergang |
Mit einem Bier in der Hand treiben lassen, vor atemberaubender Kulisse. Die Ohren unter Wasser, nur das Rauschen des Meeres, vermischt mit dem eigenen Herzschlag. Dazu die Augen im Himmel bei den unzählbaren Sternen. Ein unglaubliches intensives Gefühl.
Der Tag war so mit Eindrücken gespickt, dass wir es nur noch schafften, das berühmte Seafood zu probieren und dann ins Bett zu fallen.
Am nächsten Tag wurden wir morgens zu einem Boot gebracht. Ich hatte erwartet den Tag auf einer Fähre mit anderen Mensche zu verbringen, das Boot das uns erwartete war jedoch nur für uns 13 gemietet, zusammen mit einer 3-Mann-Besatzung, die uns auch mit Informationen und Shrimps fütterten.
Die Kulisse der Ha Long Bay ist wirklich ein einzigartiges Naturschauspiel, anders kann man das nicht sagen. Gerade Nachmittags als die Sonne gnadenlos vom Himmel stach, ergaben die Karstfelsen, die einst vom Urmeer in ihre bizarren Formen gewaschen wurden, ein wunderbares Panorama.
Besonders schön war die Kanutour zu Plätzen, an denen man nur die Grillen hört, die schwimmenden Dörfer, in denen bis zu 800 Leuten in Hausbooten wohnen und vom Züchten von Meeresfrüchten leben und die einsamen Strände, die wir nur durch Schwimmen erreichen konnten.
"zivilisierte" Affen |
Gegen später erreichten wir die Affeninsel, auf der ca. 300 Makaken wohnen, die aber so zutraulich sind, dass sie einem auch gern mal die Limo vom Tisch klauen.
Witzige Anekdote: Jebbe, einer meiner dänischen Freunde, fand es lustig einem Affen sein Feuerzeug zum Essen anzubieten. Dieser fand das jedoch gar nicht lustig, sondern schleuderte das Feuerzeug auf den Boden und fing furchtbar an zu kreischen und um sich zu kratzen.
Neben dieser sehr gewöhnungsbedürftigen und unnatürlichen Affen-Touri- Beziehung ist die Insel aber wunderschön und lud noch einmal zum Baden ein, bevor wir dann total geschafft und durch die Bank von der Sonne verbrannt den Weg ins Hotel antraten.
Monkey Island - Die Hitze steht mir ins Gesicht geschrieben |
Unsere letzte Station am dritten Tag: Hospital Cave. Eine Höhle die im Vietnamkrieg zu einem versteckten Krankenhaus umfunktioniert wurde. |
...and I ended in paradise. |
Einfach nur WOW, die Bilder... Ich bin so neidisch. Genieß die Zeit für mich mit, lass es dir gut gehen! :) :*
AntwortenLöschenSei nicht neidisch, liebe Jani. Ich schick dir ganz liebe Grüß und geb mein bestes so arg zu genießen, dass was für dich übrig bleibt :D:*
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