Zeit ist so ziemlich das verrückteste was es gibt. Nichts auf der Welt ist so objektiv und subjektiv zugleich. Viele Leute fragen mich "Wow ein ganzes Jahr, ist das nicht eine sehr lange Zeit?!" oder auch "Denkst du nicht, dass das Jahr so schnell vorbei gehen wird?"
Meine Antwort ist dann immer: Ich weiß es nicht! Ich meine Zeit ist so ungreifbar und relativ, wer kann denn schon sagen, was kurz oder lang ist?
Fakt ist: Ich bin jetzt seit ziemlich genau 5 Wochen hier in Hanoi. Es ist schon krass wie schnell die Zeit ergeht. Irgendwie kommt man eben doch in eine Art Alltag hinein, ganz egal wie abwechslungsreich mein Job oder aufregend anders die Kultur auch ist.
Da wird es dann schon normal auch mal einen Sonntagnachmittag in seinem Zimmer zu verbringen und von den Short-Term-Volunteers verwunderte Blicke dafür zu kassieren. Unglaublich was die für einen Tatendrang haben, in ihrem Monat hier alles zu sehen :P
Zur gleichen Zeit wirkt das Leben in Deutschland, aber auch unglaublich weit weg. Also zumindest das Leben, das ich gelebt habe bevor ich hier her gekommen bin. Nach Deutschland habe ich ja doch immer wieder Kontakt, sei es durch Skype, Facebook oder WhatsApp. Alle die gerne noch mehr von mir hören wollen dürfen sich sehr, sehr gerne bei mir melden
Ein Stückchen Deutschland wird mich auch im Dezember besuchen kommen. Pünktlich zum Weihnachtsfest kommen meine Mutter und mein Bruder zu mir nach Hanoi. Zusammen werden wir dann in den Süden reisen, da es hier im Norden von Vietnam doch sehr kalt sein soll. Ich halte das zwar immer noch für ein Gerücht, aber sogar meine deutschen Vorgänger haben gemeint, dass man die nasse Kälte bis in die Knochen spürt. Brrrr....
Deeswegen geht's dann für 2 Wochen ins Mekong Delta, ans Meer und zu den weltberühmten Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha. Die Vorfreude ist auch drei Monate davor schon zu spüren. Und die drei Monate können ja bekanntlich vergehen wie im Flug.
"Gehe nicht nur die glatten Straßen. Gehe Wege die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub!" -Antoine de Saint-Exupéry
Sonntag, 28. September 2014
Montag, 22. September 2014
Schaffe, schaffe...
Nun bin ich also in die Welt hinausgezogen um Gutes zu tun, berichte aber nur davon wie ich mir die Sonne auf den Bauch scheinen lasse. Deshalb wird es Zeit, euch ein bisschen was über meine Arbeit zu schreiben. Nicht, dass da noch ein falscher Eindruck entsteht.
Der Eindruck ist nur einem ganz kleinen Teil richtig. Nämlich insofern, dass mein Arbeits"alltag" tatsächlich etwas gemütlicher ist, als der von den anderen Freiwilligen hier im Haus.
Das hängt damit zusammen, dass ich der einzige bin, der für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitet, auch noch eine, die ihren Sitz so mehr oder weniger hier im Peace House hat.
Während sich morgens also die anderen Freiwilligen aus dem Bett quälen um in Schulen Englisch zu unterrichten oder Kinder mit Behinderung betreuen, dreh ich mich meistens noch einmal in meinem (leider etwas zu hartem) Bett um und gönn mir nochmal ein Stündchen.
Ganz allgemein findet meine "Alltagsarbeit" dann meist im VPV Office hier im Haus vor dem Laptop oder in Meetings mit meinen 4 Mitarbeitern statt. Meine 4 Mitarbeiter sind meine 3 girls: Thu (die "Bossin" vom International Department), Linh und Mai sowie Dúc Chó (Funfact: Dúc Chó bedeutet so viel wie deutscher Hund).
Mai ist dabei so ein bisschen mein Working Buddy. Sie ist so gut wie jeden Tag hier im Haus und mit ihr arbeite ich eigentlich in so gut wie allem zusammen.
Sie und die anderen 3 sind Studenten, die die Arbeit auch freiwillig nebenher machen. Der Umgang mit denen ist absolut angenehm und ziemlich auf gegenseitiges Gepiesacke aufgebaut, was mir natürlich in die Karten spielt. ;)
Ich habe das "Alltag" jetzt zweimal in Gänsefüßchen gesetzt, da meine Arbeit doch sehr Projektbasiert ist und sich gerade immer entwickelt und verändert. Um das besser verständlich zu machen gebe ich einfach einen kurzen Einblick was beim Department und bei mir persönlich gerade so ansteht.
Gerade sind wir am recruiten von neuen "Local Supportern". Local Supporter sind vietnamesische Studenten, die uns internationalen Freiwilligen zu Seite stehen. Sie zeigen uns Hanoi in City Tours, unterstützen uns in unserem Arbeitsplatz oder geben uns Vietnamesischunterricht. Abseits von diesen offiziellen Aufgaben ist es auch einfach cool mit vietnamesischen Gleichaltrigen abzuhängen und "kulturellen Austausch zu leben".
Dazu habe ich in den letzten Tagen drei Videos gedreht und geschnitten. Wenn ihr Lust habt könnt ihr ja mal reinschauen :)
https://www.youtube.com/channel/UCHVTt9zG8v4ihAL0FxnQKuw
Videos produzieren wird auch in Zukunft eine meiner Aufgaben sein, ich wurde nämlich gefragt, ob ich von allen Projekten der anderen Freiwilligen ein kurzes Vorstellungsvideo für zukünftige Freiwillige drehen kann. Das ist eigentlich ziemlich cool, da ich so regelmäßig raus komme aus dem Haus und die verschiedenen Projekte sehen kann. Dazu muss ich mich nur noch ein bisschen ins Filmen und Schneiden einarbeiten, was aber ja auch für die Zukunft brauchbare Skills sein können.
Des weiteren sind wir am planen von einem Field Trip, also einer Reise mit vietnamesischen und internationalen Freiwilligen zusammen, einer On-day-as-a-farmer experience und einer großen Halloweenparty um Spenden zu sammeln.
Ich versuche gerade zusätzlich das Prinzip der Culture Night aufzupeppen, für die ich so ein bisschen zuständig bin und darf mich als Englischlehrer versuchen. Jeden Dienstagabend findet ab jetzt ein kostenloser English-Club für vietnamesische Studenten statt, den ich leiten darf. Hierbei geht es vor allem darum die doch oft mangelhafte Aussprache der Studenten zu verbessern.
Aaaaaaalso ihr seht, das ganze ist echt vielfältig. Ich bin damit soweit zufrieden, bin aber immer froh wenn ich die Möglichkeit habe aus dem Peace House auch einmal rauszukommen, da sich das meiste eben doch hier abspielt. Wie alles gibt es eben immer Vor- und Nachteile. Vorteil: Ich fühle mich durchaus nützlich.
Wenn ihr jemandem erklären wollt was ich tue, dann sagt doch einfach ganz bescheiden: "Jannis bringt in diesen schweren Zeiten die Welt durch kulturellen Austausch zusammen". Das klingt ganz gut ;)
Cheers!
Der Eindruck ist nur einem ganz kleinen Teil richtig. Nämlich insofern, dass mein Arbeits"alltag" tatsächlich etwas gemütlicher ist, als der von den anderen Freiwilligen hier im Haus.
Das hängt damit zusammen, dass ich der einzige bin, der für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitet, auch noch eine, die ihren Sitz so mehr oder weniger hier im Peace House hat.
Während sich morgens also die anderen Freiwilligen aus dem Bett quälen um in Schulen Englisch zu unterrichten oder Kinder mit Behinderung betreuen, dreh ich mich meistens noch einmal in meinem (leider etwas zu hartem) Bett um und gönn mir nochmal ein Stündchen.
Mai mein "Boss" und Ich |
Mai ist dabei so ein bisschen mein Working Buddy. Sie ist so gut wie jeden Tag hier im Haus und mit ihr arbeite ich eigentlich in so gut wie allem zusammen.
Sie und die anderen 3 sind Studenten, die die Arbeit auch freiwillig nebenher machen. Der Umgang mit denen ist absolut angenehm und ziemlich auf gegenseitiges Gepiesacke aufgebaut, was mir natürlich in die Karten spielt. ;)
Ich habe das "Alltag" jetzt zweimal in Gänsefüßchen gesetzt, da meine Arbeit doch sehr Projektbasiert ist und sich gerade immer entwickelt und verändert. Um das besser verständlich zu machen gebe ich einfach einen kurzen Einblick was beim Department und bei mir persönlich gerade so ansteht.
Gerade sind wir am recruiten von neuen "Local Supportern". Local Supporter sind vietnamesische Studenten, die uns internationalen Freiwilligen zu Seite stehen. Sie zeigen uns Hanoi in City Tours, unterstützen uns in unserem Arbeitsplatz oder geben uns Vietnamesischunterricht. Abseits von diesen offiziellen Aufgaben ist es auch einfach cool mit vietnamesischen Gleichaltrigen abzuhängen und "kulturellen Austausch zu leben".
Dazu habe ich in den letzten Tagen drei Videos gedreht und geschnitten. Wenn ihr Lust habt könnt ihr ja mal reinschauen :)
https://www.youtube.com/channel/UCHVTt9zG8v4ihAL0FxnQKuw
Videos produzieren wird auch in Zukunft eine meiner Aufgaben sein, ich wurde nämlich gefragt, ob ich von allen Projekten der anderen Freiwilligen ein kurzes Vorstellungsvideo für zukünftige Freiwillige drehen kann. Das ist eigentlich ziemlich cool, da ich so regelmäßig raus komme aus dem Haus und die verschiedenen Projekte sehen kann. Dazu muss ich mich nur noch ein bisschen ins Filmen und Schneiden einarbeiten, was aber ja auch für die Zukunft brauchbare Skills sein können.
Des weiteren sind wir am planen von einem Field Trip, also einer Reise mit vietnamesischen und internationalen Freiwilligen zusammen, einer On-day-as-a-farmer experience und einer großen Halloweenparty um Spenden zu sammeln.
Ich versuche gerade zusätzlich das Prinzip der Culture Night aufzupeppen, für die ich so ein bisschen zuständig bin und darf mich als Englischlehrer versuchen. Jeden Dienstagabend findet ab jetzt ein kostenloser English-Club für vietnamesische Studenten statt, den ich leiten darf. Hierbei geht es vor allem darum die doch oft mangelhafte Aussprache der Studenten zu verbessern.
Aaaaaaalso ihr seht, das ganze ist echt vielfältig. Ich bin damit soweit zufrieden, bin aber immer froh wenn ich die Möglichkeit habe aus dem Peace House auch einmal rauszukommen, da sich das meiste eben doch hier abspielt. Wie alles gibt es eben immer Vor- und Nachteile. Vorteil: Ich fühle mich durchaus nützlich.
Wenn ihr jemandem erklären wollt was ich tue, dann sagt doch einfach ganz bescheiden: "Jannis bringt in diesen schweren Zeiten die Welt durch kulturellen Austausch zusammen". Das klingt ganz gut ;)
Cheers!
Montag, 15. September 2014
Das Sonnenbrandparadoxum - Ein Wochenende in der Ha-Long-Bucht
Um meinen Gemütszustand zu beschreiben, gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht.
Die schlechte Nachricht ist: Ich habe einen Sonnenbrand. Die gute Nachricht ist: Ich habe einen Sonnenbrand!
Leider kann ich im Moment nicht anders als euch Daheimgebliebenen im kalten Deutschland neidisch zu machen.Am Freitag brachen wir auf zur "legendären" Ha Long Bucht. "Legendär" deshalb weil man hier in Hanoi vor allem im Old Quarter an jeder Ecke ein Reisebüro findet, das einem mit großen Bildern eine Reise dorthin offeriert und die Bilder dieser Meeresbucht klischeehaft auch jeden Reiseführer (und auch meinen Blog) schmücken. "Legendär" aber auch deshalb, weil sich tatsächlich viele Legenden über Drachen und Schwerter um diesen mystischen Ort ranken.
Anders sind die über 1000 Karstfelsen und -berge die das Meer in dieser Bucht schmücken wohl auch nicht zu erklären.
Mit einer gewissen Skepsis wegen des Tourismus beschlossen wir, nicht in die künstlich hochgezogene Ha-Long-Stadt zu gehen, sondern auf die Insel Cat Ba, die die Bucht im Südwesten begrenzt. Nachdem wir den Bus dorthin morgens schon verpassten und dann nach Hilflosigkeit und versuchter Diskussion etwas unsanft in einen anderen Bus gesteckt wurden, ging es für uns dann doch los.
8 meiner 12 Mitreisenden Freunde |
Ich, am Strand von Cát Bà |
Die wunderschöne Natur, die gute Luft und die Stille waren eine wirklich wohltuende Abwechslung zum turbulenten Hanoier Citylife, Ich konnte nicht anders als mich sofort in die Fluten zu stürzen.
Abseits von Cat Ba City besteht die Insel hauptsächlich aus dicht-grün bewachsenen Karstbergen, die größtenteils auch unter Naturschutz stehen. Um diese zu erkunden, beschlossen wir bei unserem Hotelgastgeber und "Ziehvater" Motobikes für den restlichen Tag zu leihen. Kostenpunkt knapp unter 2 Euro pro Person.
Das Fahren machte so viel Spaß, dass ich gerade tatsächlich am überlegen bin, mir auch für Hanoi ein eigenes Motobike zu kaufen. Das ist aber ein Thema das allem in allem vielleicht auch noch einmal einen eigenen Blogeintrag verdient hat: ;)
Die Wander- und Kletterung im Nationalpark stellte sich als um einiges anstrengender heraus als erwartet. Völlig durchgeschwitzt kamen wir auf dem Berggipfel an, der spontan zu unserem Ziel wurde. Für die von Uffe ins Leben gerufene Diskussion über das Leben an sich blieb nur kurz Zeit, immerhin wurde sie schon ins rote Licht der untergehenden Sonne getaucht und der Abstieg von einem mit Dschungel bewachsenem Berg ist bei Dunkelheit nur noch halb so schön.
Die Berge von Cat Ba bei Sonnenuntergang |
Mit einem Bier in der Hand treiben lassen, vor atemberaubender Kulisse. Die Ohren unter Wasser, nur das Rauschen des Meeres, vermischt mit dem eigenen Herzschlag. Dazu die Augen im Himmel bei den unzählbaren Sternen. Ein unglaubliches intensives Gefühl.
Der Tag war so mit Eindrücken gespickt, dass wir es nur noch schafften, das berühmte Seafood zu probieren und dann ins Bett zu fallen.
Am nächsten Tag wurden wir morgens zu einem Boot gebracht. Ich hatte erwartet den Tag auf einer Fähre mit anderen Mensche zu verbringen, das Boot das uns erwartete war jedoch nur für uns 13 gemietet, zusammen mit einer 3-Mann-Besatzung, die uns auch mit Informationen und Shrimps fütterten.
Die Kulisse der Ha Long Bay ist wirklich ein einzigartiges Naturschauspiel, anders kann man das nicht sagen. Gerade Nachmittags als die Sonne gnadenlos vom Himmel stach, ergaben die Karstfelsen, die einst vom Urmeer in ihre bizarren Formen gewaschen wurden, ein wunderbares Panorama.
Besonders schön war die Kanutour zu Plätzen, an denen man nur die Grillen hört, die schwimmenden Dörfer, in denen bis zu 800 Leuten in Hausbooten wohnen und vom Züchten von Meeresfrüchten leben und die einsamen Strände, die wir nur durch Schwimmen erreichen konnten.
"zivilisierte" Affen |
Gegen später erreichten wir die Affeninsel, auf der ca. 300 Makaken wohnen, die aber so zutraulich sind, dass sie einem auch gern mal die Limo vom Tisch klauen.
Witzige Anekdote: Jebbe, einer meiner dänischen Freunde, fand es lustig einem Affen sein Feuerzeug zum Essen anzubieten. Dieser fand das jedoch gar nicht lustig, sondern schleuderte das Feuerzeug auf den Boden und fing furchtbar an zu kreischen und um sich zu kratzen.
Neben dieser sehr gewöhnungsbedürftigen und unnatürlichen Affen-Touri- Beziehung ist die Insel aber wunderschön und lud noch einmal zum Baden ein, bevor wir dann total geschafft und durch die Bank von der Sonne verbrannt den Weg ins Hotel antraten.
Monkey Island - Die Hitze steht mir ins Gesicht geschrieben |
Unsere letzte Station am dritten Tag: Hospital Cave. Eine Höhle die im Vietnamkrieg zu einem versteckten Krankenhaus umfunktioniert wurde. |
...and I ended in paradise. |
Montag, 8. September 2014
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben" - Ein Wochenende in Yen Bai
Hallo meine lieben Freunde!
Ich fühle mich dazu verpflichtet euch von einem Wochenende zu erzählen, das sich tief in mein Herz geprägt hat.
Am Freitagabend um 11 brachen wir auf, das Ziel der Reise war ein kleines Dorf in der Yên Bái Provinz, nördlich von Hanoi. Dort wollten wir mit den Kindern das Mid-Autumn-Festival feiern, ein Fest zur Ehren des Mondes und der Kinder. Mit an Bord der zwei Busse waren neben mir und meinen zwei internationalen Freunde Rikke und Tom noch ca. 25 vietnamesische Studenten vom VPV-Club, der Organisation für die ich auch arbeite. Somit war das auch eine Art erste Dienstreise für mich, der Dienst gestaltete sich aber ganz angenehm. Außerdem an Bord waren auch jede Menge Süßigkeiten, selbstgebackene Mooncakes, Kleidung und Spielzeug für die Kinder und eine Gitarre für die Kindgebliebenen, womit dann auch schnell klar war, dass der Schlaf während dieser Nacht im Bus auch eher beschränkt bleiben würde.
Das Dorf, das wir besuchten, war nur durch eine Art Weg zu erreichen, der einen gut durchschüttelte. Zweimal mussten wir aussteigen um Steine auf die Fahrbahn zu werfen, damit der Bus überhaupt durchkam. Die Landschaft die uns dort erwartete entschuldigte aber einiges.
Das Dorf bestand aus sehr traditionellen Häusern mit Strohdach, die sich alle an eine Straße reihten, die Einwohner schienen aber nicht sonderlich arm.
Die Kinder des Dorfes schienen uns "Langnasen" eine Mischung aus Angst und Neugierde entgegen zu bringen und machten sich einen Spaß daraus uns zu leise zu verfolgen, sobald wir uns aber umdrehten schreiend wegzurennen. Das Eis war aber schnell gebrochen und so bestand unsere Hauptaufgabe für den Mittag darin, mit den Kindern "Faules Ei" zu spielen und den Chicken Dance zu machen, was uns und den Kindern gleichermaßen unglaubliche Freude bereitete.
Am Abend stand dann das Dinner mit den Hohen Tieren des Dorfes an, wir wurden in ein großes traditionelles Stelzenhaus eingeladen. Anscheinend ist es eine vietnamesische Tradition Ausländer mit Reiswein abzufüllen und da sich Rikke und Tom strikt weigerten, kam mir die Ehre zu teil mich in einen Kreis mit älteren vietnamesischen Herrschaft zu setzen. Also wurde das erste Tässchen auf den Bürgermeister getrunken, dann auf den Hausbesitzer, auf den Dorfältesten und in regelmäßigen 2 Minuten auf jede Menge andere Männer die anscheinend ebenfalls sehr wichtig waren und es sich nicht nehmen liesen mit mir ein paar Worte zu wechseln, wobei das ganze dank meiner Vietnamesischkenntnisse dann meistens auf ein Monolog und ein nettes Lächeln meinerseits hinauslief. Vor lauter Prozedur (der Tischgast kommt an, kollektives Händeschütteln, einschenken, mit jedem anstoßen und "tram pham tram" - einhundert Prozent in den Rachen) blieb nur irgendwie das Essen komplett auf der Strecke, sodass ich irgendwann verzweifelt fragte ob es denn unhöflich sei, als einziger zu essen. War es zum Glück nicht, sodass das Dinner wirklich viel Spaß machte und die Männer ganz entzückt ob meiner Trinkfestigkeit waren (Dank hier an SchwAbitur und DS11;))
Am Abend feirten wir dann das Fest. Die anderen Freiwilligen hatten eine Bühne aufgebaut und unterhielten die wirklich vielen kleinen und großen Besucher mit Spielen, Gesangs- und Kung-Fu-Einlagen und dem traditionellen Drachentanz.
Gegen später wurde das ganze zu einer Art Karaoke ausgeweitet, wir hatten wirklich viel Spaß beim mitsingen und Feuerzeug wedeln. Zweimal wurde ich vom Bürgermeister mit auf die Bühne gezogen wo ich dann etwas verloren, aber amüsiert mit ihm zusammen Arme oder Fächer schwenken durfte.
Insgesamt durften wir sehr oft als Fotomotiv herhalten. Aber diese Fotosache ist hier in Vietnam sowieso eine Sache für sich. Sobald man eine Kamera zückt kommen 20 Leute angerannt, die sich irgendwie auf das Bild zu drücken versuchen.
Was mich aber tief beeindruckte, war die Herzlichkeit und Fröhlichkeit der Menschen und insbesondere der Kinder und das Zusammengehörikeitsgefühl im Dorf.
Besonders deutlich wurde diese am nächsten Morgen, als das halbe Dorf sich beteiligte, eine Art Schulhof zu bauen, was ich zuvor als die Arbeit von uns Freiwilligen verstanden hatte.
Wir halfen jedoch natürlich fleißig mit, sodass die Kinder jetzt einen guten Platz zum spielen haben. Mir persönlich tat es sehr gut etwas mit den eigenen Händen zu tun und so war ich nach der harten Abend ziemlich müde, aber befriedigt.
Mit diesem Gefühl lies es sich gut das wahnsinnig erfahrungsreiche Wochenende abschließen und dem Weg zurück nach Hanoi bestreiten.
P.S.: Ich habe jetzt auf der linken Seite eine Diashow installiert. Wenn ihr darauf klickt, kommt ihr zu einem Webalbum, indem ihr all meine Bilder findet. Noch einmal vielen Dank an alle Leser und Spender, ich hoffe, das hier war nicht zu lang. Anregungen und Fragen dürft ihr gerne kundtun! :)
Ich fühle mich dazu verpflichtet euch von einem Wochenende zu erzählen, das sich tief in mein Herz geprägt hat.
Am Freitagabend um 11 brachen wir auf, das Ziel der Reise war ein kleines Dorf in der Yên Bái Provinz, nördlich von Hanoi. Dort wollten wir mit den Kindern das Mid-Autumn-Festival feiern, ein Fest zur Ehren des Mondes und der Kinder. Mit an Bord der zwei Busse waren neben mir und meinen zwei internationalen Freunde Rikke und Tom noch ca. 25 vietnamesische Studenten vom VPV-Club, der Organisation für die ich auch arbeite. Somit war das auch eine Art erste Dienstreise für mich, der Dienst gestaltete sich aber ganz angenehm. Außerdem an Bord waren auch jede Menge Süßigkeiten, selbstgebackene Mooncakes, Kleidung und Spielzeug für die Kinder und eine Gitarre für die Kindgebliebenen, womit dann auch schnell klar war, dass der Schlaf während dieser Nacht im Bus auch eher beschränkt bleiben würde.
Das Dorf, das wir besuchten, war nur durch eine Art Weg zu erreichen, der einen gut durchschüttelte. Zweimal mussten wir aussteigen um Steine auf die Fahrbahn zu werfen, damit der Bus überhaupt durchkam. Die Landschaft die uns dort erwartete entschuldigte aber einiges.
Das Dorf bestand aus sehr traditionellen Häusern mit Strohdach, die sich alle an eine Straße reihten, die Einwohner schienen aber nicht sonderlich arm.
Die Kinder des Dorfes schienen uns "Langnasen" eine Mischung aus Angst und Neugierde entgegen zu bringen und machten sich einen Spaß daraus uns zu leise zu verfolgen, sobald wir uns aber umdrehten schreiend wegzurennen. Das Eis war aber schnell gebrochen und so bestand unsere Hauptaufgabe für den Mittag darin, mit den Kindern "Faules Ei" zu spielen und den Chicken Dance zu machen, was uns und den Kindern gleichermaßen unglaubliche Freude bereitete.
Fun with the Kids |
Die kleine Linh und ich :) |
Gegen später wurde das ganze zu einer Art Karaoke ausgeweitet, wir hatten wirklich viel Spaß beim mitsingen und Feuerzeug wedeln. Zweimal wurde ich vom Bürgermeister mit auf die Bühne gezogen wo ich dann etwas verloren, aber amüsiert mit ihm zusammen Arme oder Fächer schwenken durfte.
Insgesamt durften wir sehr oft als Fotomotiv herhalten. Aber diese Fotosache ist hier in Vietnam sowieso eine Sache für sich. Sobald man eine Kamera zückt kommen 20 Leute angerannt, die sich irgendwie auf das Bild zu drücken versuchen.
Gruppenbild! :) Der Plan war ein Bild zu zweit mit meinem kleinen Freund in gelb |
Erfolg unserer Arbeit: Der Schulhof |
Besonders deutlich wurde diese am nächsten Morgen, als das halbe Dorf sich beteiligte, eine Art Schulhof zu bauen, was ich zuvor als die Arbeit von uns Freiwilligen verstanden hatte.
Wir halfen jedoch natürlich fleißig mit, sodass die Kinder jetzt einen guten Platz zum spielen haben. Mir persönlich tat es sehr gut etwas mit den eigenen Händen zu tun und so war ich nach der harten Abend ziemlich müde, aber befriedigt.
Mit diesem Gefühl lies es sich gut das wahnsinnig erfahrungsreiche Wochenende abschließen und dem Weg zurück nach Hanoi bestreiten.
P.S.: Ich habe jetzt auf der linken Seite eine Diashow installiert. Wenn ihr darauf klickt, kommt ihr zu einem Webalbum, indem ihr all meine Bilder findet. Noch einmal vielen Dank an alle Leser und Spender, ich hoffe, das hier war nicht zu lang. Anregungen und Fragen dürft ihr gerne kundtun! :)
Dienstag, 2. September 2014
Erstens kommt es meistens anders und zweitens als man denkt
Wenn man eine Reise tut, dann sollte man darauf gefasst sein, dass so manches eben doch anders kommt als man es erwartet.
Ich werde im nächsten Jahr nicht für SDC arbeiten, wie bisher geplant, sondern für den VPV Club!
Die Gründe dafür sind, dass SDC seine Aktivitäten Großteils eingestellt hat und dass der VPV Club anscheinend so jemanden wie mich sucht. ;)
Gemeinsam haben die beiden, dass beide sogenannte NGO's sind, also Nichtstaatliche Organisationen.
Der VPV Club ist der Teil meiner Organisation VPV, der sich um die Aktivitäten vietnamesischer Freiwilliger kümmert.
Ich arbeite dort im "International Department", dem Bindeglied zu internationalen Voluntären und Organisationen, das jedoch auch eigene Events wie zum Beispiel die kommende Haloweenparty hat.
Ich werde in diesem Bereich der einzige "Ausländer" sein, was mich natürlich auch mit einer besonderen Verantwortung ausstattet. Ich soll wiederum so ein bisschen das Bindeglied im Bindeglied zu den internationalen Freiwilligen sein. Somit personifiziere ich das, was VPV und auch mein gesamter Auslandsaufenthalt als eigentliches Ziel hat: den kulturellen Austausch.
Na, wenn das mal nicht toll ist!
Meine Aufgabe dort muss ich natürlich erst noch wirklich finden, allerdings habe ich schon viele Vorschläge bekommen, wo ich mich denn beteiligen kann. So werde ich am Donnerstag zusammen mit vielen anderen traditionellen Mondkuchen für das am Wochenende stattfindete Mid-Autumn-Festival backen.
Am Wochenende werden wir dann in die Yên Bai-Provinz in die Berge fahren und dort den Kuchen und gesammelte Kleidung an die Kinder verteilen und mit ihnen zusammen das Fest feiern. Außerdem baut VPV dort einen Spielplatz, da die Kinder sonst am sehr gefährlichen Fluss spielen müssen. Darauf freue ich mich schon sehr!
Nebenbei: Was mich wirklich beeindruckt, ist wie viel Ehrenamtsarbeit in Vietnam stattfindet. Das meiste ist von der Regierung gesteuert und geht vor allem in die Richtung Entwicklungsarbeit für den ländlichen Raum.
VPV hebt sich davon aber zum Beispiel ab, indem es den Fokus auch ganz klar auf eben jenen internationalen Austausch setzt und auch zum Beispiel Stipendien an vietnamesische Jugendliche vergibt, die dann ein Jahr ins europäische Ausland reisen dürfen.
Damit hat die Organisation wirklich Erfolg, bei Veranstaltungen werden ihnen förmlich die Türen von vietnamesischen Studenten eingerannt. Insbesondere der Job des sogenannten "local supporter" ist sehr beliebt, bei dem die Studenten uns internationalen Freiwilligen dann Stadtführungen oder Sprachunterricht geben dürfen.
Meinen eigenen Recherchen nach ist das darin begründet, dass sie ganz heiß darauf sind die Aussprache der englischen Sprache zu üben und gleichzeitig auch uns "Weiße" kennen zu lernen.
So begehrt zu sein ist ein etwas befremdliches, aber schönes Gefühl, das den Kontakt zu Einheimischen natürlich sehr erleichtert.
Für alle die weiterlesen wollen:
VPV-homepage
VPV auf facebook (englisch)
VPV Club auf facebook (vietnamesisch)
Ich werde im nächsten Jahr nicht für SDC arbeiten, wie bisher geplant, sondern für den VPV Club!
Die Gründe dafür sind, dass SDC seine Aktivitäten Großteils eingestellt hat und dass der VPV Club anscheinend so jemanden wie mich sucht. ;)
Gemeinsam haben die beiden, dass beide sogenannte NGO's sind, also Nichtstaatliche Organisationen.
Der VPV Club ist der Teil meiner Organisation VPV, der sich um die Aktivitäten vietnamesischer Freiwilliger kümmert.
Gekritzelte Struktur ;) |
Ich werde in diesem Bereich der einzige "Ausländer" sein, was mich natürlich auch mit einer besonderen Verantwortung ausstattet. Ich soll wiederum so ein bisschen das Bindeglied im Bindeglied zu den internationalen Freiwilligen sein. Somit personifiziere ich das, was VPV und auch mein gesamter Auslandsaufenthalt als eigentliches Ziel hat: den kulturellen Austausch.
Na, wenn das mal nicht toll ist!
Meine Aufgabe dort muss ich natürlich erst noch wirklich finden, allerdings habe ich schon viele Vorschläge bekommen, wo ich mich denn beteiligen kann. So werde ich am Donnerstag zusammen mit vielen anderen traditionellen Mondkuchen für das am Wochenende stattfindete Mid-Autumn-Festival backen.
Am Wochenende werden wir dann in die Yên Bai-Provinz in die Berge fahren und dort den Kuchen und gesammelte Kleidung an die Kinder verteilen und mit ihnen zusammen das Fest feiern. Außerdem baut VPV dort einen Spielplatz, da die Kinder sonst am sehr gefährlichen Fluss spielen müssen. Darauf freue ich mich schon sehr!
Nebenbei: Was mich wirklich beeindruckt, ist wie viel Ehrenamtsarbeit in Vietnam stattfindet. Das meiste ist von der Regierung gesteuert und geht vor allem in die Richtung Entwicklungsarbeit für den ländlichen Raum.
VPV hebt sich davon aber zum Beispiel ab, indem es den Fokus auch ganz klar auf eben jenen internationalen Austausch setzt und auch zum Beispiel Stipendien an vietnamesische Jugendliche vergibt, die dann ein Jahr ins europäische Ausland reisen dürfen.
Damit hat die Organisation wirklich Erfolg, bei Veranstaltungen werden ihnen förmlich die Türen von vietnamesischen Studenten eingerannt. Insbesondere der Job des sogenannten "local supporter" ist sehr beliebt, bei dem die Studenten uns internationalen Freiwilligen dann Stadtführungen oder Sprachunterricht geben dürfen.
Meinen eigenen Recherchen nach ist das darin begründet, dass sie ganz heiß darauf sind die Aussprache der englischen Sprache zu üben und gleichzeitig auch uns "Weiße" kennen zu lernen.
So begehrt zu sein ist ein etwas befremdliches, aber schönes Gefühl, das den Kontakt zu Einheimischen natürlich sehr erleichtert.
Für alle die weiterlesen wollen:
VPV-homepage
VPV auf facebook (englisch)
VPV Club auf facebook (vietnamesisch)
Montag, 1. September 2014
Metaebene in mir selbst
Aus meinem Tagebuch vom 26.08.14:
Heute ist mein zweiter Tag in Hanoi. Ich habe schon so manches gesehen, viel neues. Doch bis jetzt nur mit den Augen.
Am Abend laden uns die drei French Guys ein mit ihnen noch ins Old Quarter zu gehen, ein paar Bier trinken. Ein paar Bier könnte ich gut gebrauchen, also rede ich auf David ein, er lässt sich überreden und schlappt mit seinen Flip-Flops hinter uns her aus der Tür des Peace House in das abendliche Hanoi.
Die Luft ist schwül, aber auf eine angenehme Art und Weise. Das ganze fühlt sich irgendwie nach Urlaub an.
Die drei Frenchies, von denen ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Namen weiß, deuten an wir sollen uns hinter sie auf ihre Motorbikes schwingen. Charly bietet mir seinen Helm an, ich nehme dankend an. Immerhin hab ich den sagen wir mal unkonventionellen Straßenverkehr heute schon gesehen und der Geist meines Autounfalls vor 2 Wochen steckt wohl auch immer noch irgendwo in meinen Gliedern.
Wir sind startklar, die Motoren heulen auf und wir verlassen unsere schmale Häuserschlucht.
Vor uns liegt die große Straße, getüncht in das Licht der Reklameschilder und Shops, die von ihren Zimmern direkt auf die Straße überzugehen scheinen. Meine Sinne fahren Achterbahn, es schmeckt nach Reis und Benzin und von überall tönen die Hupen der Motorbikes und ergeben eine Art Konzert. Ein freundliches Konzert, die Hupen sind nicht böse, viel eher scheinen sie zu sagen: Hey, hier bin ich!
Der Fahrtwind streicht um meine Ohren als Charly noch einmal richtig Gas gibt. Er umkurvt ein paar Vespas fährt gerade noch durch die Lücke zweier Autos. "That's awesome!", schrei ich ihm ins Ohr und muss dabei lachen. Er nickt.
An der nächsten Ampel hält ein Taxi neben uns. Als ich durchs Fenster schaue sehe ich das Gesicht eines älteren Vietnamesen. Er lacht mich aus vollem Herzen an und ich lache zurück. Wahrscheinlich wundert er sich ob der einwandfreien kulturellen Integration dieser sechs europäischen Langnasen. die da neben ihm stehen.
Als wir weiter in die Nacht fahren, habe ich das erste Mal das Gefühl die Stadt zu fühlen, zu spüren auf allen Kanälen. Es ist einer dieser Momente in denen die Euphorie es schafft Körper und Geist voll einzunehmen, man das Gefühl hat über sich selbst zu schweben und dennoch mittendrin zu sein. Eine Art Metaebene in sich selbst. Es fühlt sich gut an.
Heute ist mein zweiter Tag in Hanoi. Ich habe schon so manches gesehen, viel neues. Doch bis jetzt nur mit den Augen.
Am Abend laden uns die drei French Guys ein mit ihnen noch ins Old Quarter zu gehen, ein paar Bier trinken. Ein paar Bier könnte ich gut gebrauchen, also rede ich auf David ein, er lässt sich überreden und schlappt mit seinen Flip-Flops hinter uns her aus der Tür des Peace House in das abendliche Hanoi.
Die Luft ist schwül, aber auf eine angenehme Art und Weise. Das ganze fühlt sich irgendwie nach Urlaub an.
Die drei Frenchies, von denen ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Namen weiß, deuten an wir sollen uns hinter sie auf ihre Motorbikes schwingen. Charly bietet mir seinen Helm an, ich nehme dankend an. Immerhin hab ich den sagen wir mal unkonventionellen Straßenverkehr heute schon gesehen und der Geist meines Autounfalls vor 2 Wochen steckt wohl auch immer noch irgendwo in meinen Gliedern.
Wir sind startklar, die Motoren heulen auf und wir verlassen unsere schmale Häuserschlucht.
Vor uns liegt die große Straße, getüncht in das Licht der Reklameschilder und Shops, die von ihren Zimmern direkt auf die Straße überzugehen scheinen. Meine Sinne fahren Achterbahn, es schmeckt nach Reis und Benzin und von überall tönen die Hupen der Motorbikes und ergeben eine Art Konzert. Ein freundliches Konzert, die Hupen sind nicht böse, viel eher scheinen sie zu sagen: Hey, hier bin ich!
Der Fahrtwind streicht um meine Ohren als Charly noch einmal richtig Gas gibt. Er umkurvt ein paar Vespas fährt gerade noch durch die Lücke zweier Autos. "That's awesome!", schrei ich ihm ins Ohr und muss dabei lachen. Er nickt.
An der nächsten Ampel hält ein Taxi neben uns. Als ich durchs Fenster schaue sehe ich das Gesicht eines älteren Vietnamesen. Er lacht mich aus vollem Herzen an und ich lache zurück. Wahrscheinlich wundert er sich ob der einwandfreien kulturellen Integration dieser sechs europäischen Langnasen. die da neben ihm stehen.
Als wir weiter in die Nacht fahren, habe ich das erste Mal das Gefühl die Stadt zu fühlen, zu spüren auf allen Kanälen. Es ist einer dieser Momente in denen die Euphorie es schafft Körper und Geist voll einzunehmen, man das Gefühl hat über sich selbst zu schweben und dennoch mittendrin zu sein. Eine Art Metaebene in sich selbst. Es fühlt sich gut an.
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