Die Luft, feucht und mit diesem ganz bestimmten undefinierbaren Geruch, erinnerte mich jedoch sofort an unsere China-Reise vor zwei Jahren. Ich musste bei dem Gedanken daran gleich lächeln. Diesen Geruch werde ich mein Leben lang wohl nicht mehr los kriegen.
Die Luftfeuchtigkeit ist tatsächlich recht hoch, vor allem bei meiner schwitzfreudigen Haut eher negativ, allerdings gut aushaltbar. Insgesamt ist das Wetter besser als ich dachte, es regnet hier kaum. (Nachtrag: heute, ein Tag nachdem ich diesen Satz geschrieben habe, hat es gegossen wie aus Kübeln. Wer mir also eine Ice Bucket Challenge schicken möchte, heute müsste ich mich nur mit einer Packung Eis vor die Türe stellen)
Meine neue Heimat für das nächste Jahr ist das "Peace House".
Das Peace House ist das Zentrum für meine Organisation VPV (Volunteers for Peace Vietnam). Hier leben im Moment so schätzungsweise 20 internationale Freiwillige, dazu kommen 2 Köchinnen (komisches Wort, das Essen ist aber fabelhaft), ein "Securityman" (kleiner als ich) und die Coordinator und local supporter von VPV, die hier ihr Büro haben. So nette Menschen! Die Sorge, ich könnte in diesem Jahr vereinsamen ist also eher unberechtigt.
Eher ist das Gegenteil der Fall:
Ich darf mein Zimmer mit 3 weiteren Menschen teilen. Die Menschen sind mein Mitdeutscher Moritz, UK-Muscleman Tom und Amine aus Marokko. Die 3 sind wirklich coole Menschen und wir werden wohl viel Zeit haben uns gegenseitig kennenzulernen, ob wir wollen oder nicht. ;)
Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, ist bis jetzt noch Unordnung angesagt, insofern fühle ich mich schon richtig heimisch.
Hanoi ist atemberaubend und nicht vergleichbar mit einer europäischen Stadt. Das Peace House ist etwas außerhalb vom Stadtzentrum, trotzdem ist jedes Haus in den Straßen auch gleichzeitig ein kleiner Laden, jeder Gehweg eine Bar oder wahlweise zu Hauptverkehrszeiten auch einfach eine weitere Spur für die 100000 Motorbikes auf denen die Menschen hier kreuz und quer durch die Stadt fahren.
Die letzten Tage hatten wir ein Arrival Camp. Neben Einführung und City Tour hatten wir auch Vietnamesischunterricht von 2 Studierenden. Bei mir ist seit dem tatsächlich eine Begeisterung ausgebrochen. Ich will diese Sprache unbedingt lernen, diese große Herausforderung unbedingt meistern. Sie ist Teil einer Kultur die mich gerade in einen Bann zieht. Ich lasse mich jetzt einfach mal hineinziehen.
Die nächsten 4 Tage sind aufgrund vom Unabhängigkeitstag am Dienstag frei. Wir sind gerade am überlegen ob wir zur berühmten Ha Long Bucht fahren. Am Mittwoch gehts dann los mit arbeiten :)